Sie interessieren sich für Rassekatzen, finden diese mit 550- 900 Euro aber unverschämt teuer???

Auch so haben wir, bevor wir mit der Katzenzucht begonnen haben, gedacht.

 

Warum dieser Preis trotzdem gerechtfertigt ist und die Aufzuchtkosten in einer seriösen Zucht gerade mal annähernd die Kosten deckt, können Sie hier nachlesen

 

Was macht überhaupt eine wirkliche Rassekatze aus?

 

Rassekatzen zeigen neben rassetypischen Merkmalen in Fell, Typ und Körperbau auch einen ganz  bestimmten Charakter: aus seriösen Hobbyzuchten kommend sind sie sehr menschenbezogene Tiere. Der Züchter wird die Kleinen auch an Hausgeräusche(z.B. Staubsauger) behutsam heranführen. Er kennt jedes seiner Kätzchen genau und wird über die charakterlichen  Unterschiede gern Auskunft geben. Sie bekommen also nicht "die Katze im Sack", sondern wissen bereits vorher, ob Sie es mit einer zurückhaltenden Mieze oder einem aufdringlichen  Schmuser zu tun bekommen! Mit einer Rassekatze erwirbt man also einen freundlichen  Hausgenossen, welcher durch seine Aufzucht optimal auf das Leben mit Menschen vorbereitet ist: die Katze hat bisher nur positive Erfahrungen mit Menschen gemacht und ist daher auch Fremden gegenüber aufgeschlossen und zutraulich.

 

Wie finde ich einen guten Züchter und woran erkenne ich ihn?

 

Heutzutage natürlich in erster Linie durch das Internet oder Sie kaufen sich eine Katzenzeitschrift z.B. Geliebte Katze, Our Cats oder Katzen extra. Dort finden Sie nicht nur Anzeigen von Züchtern sondern auch solche von Katzenvereinen. JEDER seriöse  Katzenzüchter ist Mitglied in einem seriösen Verein, wie z.B. RVDE, SDRV, Felidae e.V. oder TICA CATS. Rufen Sie die Vereine im Internet auf, Sie werden dort auch immer eine Liste der eingetragenen Züchter finden die gerade Babys haben. Natürlich sind die Vereine auch gern bereit telefonisch Auskunft zu geben. Gut wäre auch, wenn Sie mal ein Katzenausstellung besuchen und dort mit entsprechenden Züchtern Ihrer favorisierten Rasse direkt vor Ort sprechen. Sprechen Sie die Züchter an. Die meisten Aussteller lieben ihre Katzen sehr und erzählen Ihnen gern von ihren Lieblingen. Sind Ihnen ein Züchter und seine Tiere sympathisch, vereinbaren Sie einen Besuchstermin beim Züchter. Dort sollten alle Katzen in einem sauberen gepflegten Zustand sein. Die Katzen sollten  nicht in ein Zimmer weggesperrt sein, sondern sich möglichst in der ganzen Wohnung frei  bewegen können. Manchmal müssen die Kater in einem separaten Zimmer leben, da sie sonst die  ganze Wohnung vollpinkeln. Bedenken Sie bitte, Katzenhaltung hinterlässt immer Spuren! Finden  Sie in dem Raum, in den Sie geführt werden keine, so sind die Katzen hier wohl selbst nur zu  Besuch: Vorsicht! Gerade in einem Mehrkatzenhaushalt benötigt man mehrere Kratzbäume, am besten deckenhoch und mehrere Katzentoiletten. Ein leichter Pipi-Geruch sagt nichts über die  Sauberkeit in der Wohnung aus, gerade dann wenn ein potenter Kater vorhanden ist. Werden die Kitten im Wohnzimmer großgezogen, so wird auf dem Teppich das eine oder andere Malheur  passieren bevor die Kitten endlich stubenrein sind! Dort wo mehrere Tiere leben wird es immer etwas nach Tier riechen! Riecht es dagegen penetrant, so sollte man sich nicht scheuen zu fragen  woran das liegt: vielleicht ja nur daran, dass der markierende Kater auf dem Flur lebt und Sie gleich  beim Eintritt mit seinem Duft einnebelt !  Ein seriöser Züchter versorgt alle seine Katzen mit jährlichen Impfungen und Gesundheitschecks.  Fragen Sie danach, dies ist ein kostenintensiver Faktor, der jedoch unabdingbar ist und dem  leider viel zu wenig Aufmerksamkeit vom Käufer beigemessen wird. Die Katzen sollen  hochwertige Nahrung bekommen und evtl. Zusatzstoffe auf Naturbasis. Regelmäßige Ausstellungsbesuche sind für den Züchter wichtig: der Vergleich mit anderen  Katzen zeigt, ob die Katzen rassetypisch und damit zuchtgeeignet sind. Viele Vereine verlangen  ein Vorzüglich oder gar ein CAC (Championatanwartschaft) als Zuchttauglichkeitsnachweis.  Zu einer Rassekatze gehört eine Ahnentafel, sie ist so zusagen der Personalausweis der Katze.  Sie garantiert dem Käufer auch die optimale Aufzucht des Kittens, da der Züchter sich an die  Auflagen seines Vereines halten muss. Eine "Rassekatze" ohne Papiere ist nicht nur deshalb  billiger, weil sie keine hat. Papiere kosten ca. 15,- bis 30,- Euro je nach Verein - Preisunterschiede  entstehen vielmehr bei der unterschiedlichen Aufzucht. Die sinnlose Vermehrung und  Ausbeutung des Muttertieres wird vermieden, wenn der Züchter für seine Kitten Papiere  vorweisen kann. Jede Kätzin darf in einer geregelten Zucht innerhalb von zwei Jahren nur drei  Würfe zur Welt bringen. Jungtiere werden frühestens mit 12 Wochen abgegeben: sie sind  mehrfach entwurmt und haben eine komplette Grundimmunisierung gegen Katzenseuche/ -  schnupfen erhalten, dokumentiert im Impfpass, sowie evtl. weitere Impfungen. In diesem Alter  sind sie stubenrein, entwöhnt und charakterlich soweit gefestigt, dass sie ohne Probleme in ein  neues Heim umziehen können.  Katzen, die bereits mit 9 Wochen oder gar früher abgegeben werden (und dies gilt auch für  die "einfache" Hauskatze vom Bauernhof) sind nicht geimpft und ihnen fehlen wertvolle Wochen  zur Bildung von Charakter und Sozialverhalten durch den Umgang mit Geschwistern, Mutter und  evtl. Mitkatzen. Probleme, wie z.B. Unsauberkeit sind hier oft vorprogrammiert. Übrigens: meiner  Meinung nach ist eine Katze mit 14 Wochen viel niedlicher als eine mit 8 Wochen! Mit 14 Wochen  ist sie so viel mehr Katze, da lohnt sich das warten allemal !! Ideal ist es, wenn der Züchter auch  nach dem Kauf beratend zur Verfügung steht. Achten Sie mal auf das Verhalten vieler Züchter -  solange Sie Interesse an den Jungtieren zeigen, ist man oft sehr nett. Zögern Sie oder kaufen  woanders, zeigt sich schnell ob man nur auf einen raschen Verkauf aus war oder ob man  ehrliches Interesse an einem Katzenfreund hatte! 

Warum so teuer?

Rassekatzen kosten Geld, viel Geld sogar: mit 550,- bis 900,- Euro und mehr muss man je nach Abstammung  und Aussehen rechnen. Dafür kann man aber auch einiges erwarten: ein gut aufgezogenes  zutrauliches und gesundes Jungtier! Papiere eines seriösen Vereins und eine komplette Grundimmunisierung sind da selbstverständlich! Doch bereits bevor es soweit ist, hat der Züchter  hohe Kosten: z.B. Deckgebühren von 250,- bis 750,- Euro zuzüglich diverser Tests beim Tierarzt  und der Reisekosten. Der Züchter ist Mitglied eines Vereins und seine Tiere sind auf  Ausstellungen zuchttauglich bewertet worden. Nicht immer verläuft die Geburt ohne Probleme, oft ist ein Tierarzt mit der Vor- und Nachsorge betraut. Während der mindestens 12 Wochen, welche  ein Jungtier beim Züchter verbringt kostet es ihn eine Menge Geld: spezielles Aufzuchtfutter, Impfungen, Papiere, evtl. gar noch Tierarztkosten bei Unpässlichkeiten oder Komplikationen. Die Mutter frisst auch wesentlich mehr während der Trächtigkeit und in der Säugephase. Verkauft der Züchter nicht im Freundeskreis, so sind viele Anzeigen in der Tagespresse und in Fachzeitschriften nötig. Auf eine Anzeige melden sich ca. 0-5 Interessenten. Etwa 90% der Anrufern ist die Rasse unbekannt und sie kennen sich grundsätzlich nicht mit Rassekatzen aus:  die erste oder zweite Frage gilt stets dem Preis und damit ist das Gespräch auch schon beendet. Es braucht also meist viele Anzeigen um einen Wurf von 6 Kitten zu verkaufen.

 

Durchschnittliche Aufzuchtkosten für ein Jungtier:

  • Deckgebühr (Durchschnitt) 750,- Euro 
  • Bluttest der Mutterkatze 50,- Euro 
  • Gesamt 800,- Euro 
  • bei einem Wurf von 4 Jungtieren sind das pro Jungtier 200,- Euro 
  • Futter und Einstreu pro Jungtier (4. bis 13. Lebenswoche) 130,- Euro 
  • Stammbaum 20,- Euro 
  • Impfungen (Schnupfen, Seuche, Tollwut) 60,- Euro 
  • Entwurmung (3x) 15,- Euro
  • Gesundheits-Check und Attest vom Tierarzt 15,- Euro
  • Ca. Kosten, die dem Züchter pro Jungtier entstehen: 440,- Euro

Hinzu kommen noch Kosten für das Mehrfutter für die Mutterkatze während der Trächtigkeit und Säugephase, sowie eventuelle Tierarztbesuche (Geburtskomplikationen, Krankheit). Fahrtkosten zum Deckkater oder um die Babys in ihr neues Heim zu bringen, Kosten für weitere Impfungen z.B. Leukose, Kosten für Zeitungsinserate, Ausstellungsbesuche um die Zuchtgenehmigung zu erhalten und die Zucht bekannt zu machen und Mehraufwendungen für besondere Tests, Katzenspielzeug oder den Ersatz eines durch noch unsaubere Kitten unbrauchbar gewordenen Teppichs o.ä. sind nicht aufgeführt.

Auch die Anschaffungskosten einer Zuchtkatze sind nicht gering, sie beginnen bei ca. 1200,- Euro, können aber auch auf das doppelte steigen wenn man sich z.B. eine Katze aus dem Ausland holt. Wenn man seine Zuchttiere dann auch noch auf mögliche genetische Defekte testen lässt, um das Risiko einer Erkrankung für die Babys so gut wie möglich auszuschließen, sind pro Katze schnell weitere 300,- Euro weg. 

Es lässt sich nun durchaus nachvollziehen, dass sich an seriöser Hobbyzucht von Rassekatzen  wirklich nichts verdienen lässt und dieses kostenintensive Hobby nur von Menschen ausgeübt  werden sollte, die über genug Platz, Zeit und das nötige Kleingeld verfügen. 

Das selbe gilt auch für den Kaufinteressenten. Kann er den Lebensraum, die Zeit und die mit der  ordentlichen Haltung verbundenen Kosten aufbringen? Die Lebenserwartung einer  ordnungsgemäß aufgezogenen Katze aus guter Zucht liegt bei bis zu 18 Jahren. Für den Käufer, der ein Kätzchen zum sogenannten Liebhaberpreis, angenommen 600,- Euro, erwirbt bedeutet dieser Kaufpreis bei einer Lebenserwartung von z.B. 14 Jahren: 

43,- Euro im Jahr 3,60 Euro im Monat ganze 12 Cent am Tag

Das ist ein Bruchteil der Kosten, die jede Katze, auch das geschenkte Kätzchen verursacht. Dieses Geschenk ist oft ungeimpft, nicht entwurmt hat Parasiten und ist womöglich noch krank. Empfinden Sie gepflegte, mit viel Liebe und Kenntnis aufgezogene Rassekätzchen immer noch als "sooo" teuer?

 

Lassen Sie sich vom Züchter genau aufklären, was er seinen Jungtieren und Zuchtkatzen an Gesundheitsvorsorge bietet und vergleichen Sie dies mit dem geforderten Kaufpreis. Sie werden daran einen guten Züchter und einen angemessenen Preis erkennen! 

 

Geht es nicht auch billiger?

 

Sie möchten eine Rassekatze, aber wollen nicht so viel Geld ausgeben? Sie sehen nicht ein, warum Sie das Futter und die Gesundheitsvorsorge der Mutterkatze und Ausstellungsbesuche mitfinanzieren sollen? Der Züchter hat ja schließlich seinen Spaß dran und soll auch selbst zahlen?

Ja, es geht auch billiger, aber ...

in jeder Zeitung kann man Anzeigen lesen wie: "Maine Coone, 9 Wochen, 350,- Euro zu verkaufen". Die Kitten sind in diesem Alter noch nicht geimpft, die Haltung und der  Gesundheitszustand der Elterntiere lässt meist zu wünschen übrig. Papiere gibt es keine - dann sind sie ja so teuer und da wird man sie ja nicht los. Katzen mit Papieren kosten 900,- Euro wird dem ahnungslosen Laien erzählt, ist ja viel zu teuer! Aber ja, sie sind reinrassig, die Eltern haben Papiere. Wenn Sie diese dann sehen wollen, kann man sie vielleicht grad nicht finden oder aber sie sind gar gefälscht. Sind wirklich Papiere von einem seriösen Verein vorhanden, merken Sie sich den Namen der Katze und des Züchters! Mit Sicherheit weiß dieser nicht das seine Katzen für eine Schwarzzucht missbraucht werden! Tatsache ist, dass Sie eben NICHT wissen können, ob eine Katze ohne Papiere wirklich reinrassig ist!

Wenn der Vermehrer schon kein Geld für die Grundimmunisierung übrig hat und die Kleinen so schnell wie möglich loswerden will (schon mit 9 Wochen!), glauben Sie dann die Kätzchen haben  hochwertiges Futter oder gar Liebe bekommen? Interessant ist doch, warum züchtet so jemand,  wenn er nicht bereit ist, sich Vereinsregeln sprich Zuchtbedingungen zum Schutz der Tiere zu  unterwerfen? Wofür zahlen Sie dann Ihre 350,- Euro? Der Vermehrer hat nichts außer etwas  Billigfutter in die Tiere investiert - sie dienen rein dem Gelderwerb - Ihre 350,- Euro sind für ihn beinahe ein Nettogewinn!! Nur wer billig produziert kann auch billig verkaufen! Und den Preis zahlt dabei das Tier! Und meist auch der Käufer, welcher erst später entdeckt, dass sein Schützling verhaltensgestört und krank ist. 

Sie erwerben bei einem solchen Vermehrer keine Rassekatze! bestenfalls sieht sie aus wie eine. Aber si wird nie eine sein. Und: was kann man schon erwarten, wenn schon der Rassename in der Anzeige falsch geschrieben ist? Unterstützen Sie solche "Zuchten" nicht! Sie sparen an der falschen Stelle!

Im Tierheim gibt es übrigens auch immer mal wieder eine Rassekatze oder ein "lookalike". Holen Sie sich doch dort Ihr Tier - es ist günstig, tierärztlich versorgt und Sie tun noch was für den Tierschutz!

 

Das lebhafteste Kätzchen nehmen?

 

Leider wird immer wieder in vielen Artikeln darauf hingewiesen, sich ein lebhaftes aktives verspieltesKätzchen auszusuchen. Von einem ruhigen, gar schläfrigen Kätzchen wird abgeraten!  Dieses ist so allein NICHT richtig! Sind Sie etwa immer fröhlich und gut gelaunt, wollen jederzeit Federball oder Rommée spielen, nur weil Ihre Familie dies vielleicht gerade von Ihnen will? Oder haben Sie auch mal schlecht geschlafen oder sind sonst wie verstimmt und ärgern sich, wenn plötzlich unangemeldet Besuch vor der Tür steht? Wenn also "Ihr" Traumkätzchen nun gar nicht spielen sondern nur schlafen will, dann fragen Sie doch den Züchter, wann die Kätzchen  normalerweise wach sind und vereinbaren einen zweiten Besuchstermin! Jeder seriöse Züchter wird sich darüber freuen, dass Sie sich offensichtlich ernsthaft interessieren, aber sich und den Katzen noch etwas Zeit geben wollen! Ist der Züchter nicht einverstanden, so wissen Sie wenigstens, dass Sie hier nicht kaufen sollten!

 

Ich will auch züchten!

 

DIE Informationsquelle über Rassekatzen, Haltung und Zucht etc. sind Katzenausstellungen. Hier ernen Sie die verschiedenen Rassen kennen und können viele Züchter treffen. Einen guten  Einstieg in die Cat Fancy findet man z.B. indem man eine Katze erwirbt und diese als Kastrat ausstellt. Durch Gespräche mit anderen Ausstellern - egal ob Liebhaber oder Züchter und mit  Richtern lernt man so viel über die Rasse und die Katzenzucht im allgemeinen. 

Züchten und Ausstellungen sind sehr teuer. Bevor Sie anfangen, sollten Sie sich darauf vorbereiten, dass Ihr Herz x-mal gebrochen wird. Sie werden Jungtiere sterben sehen, sie werden Zuchtprobleme mit Ihren besten Katzen haben. Sie werden Ihren Tierarzt vielleicht um 3 Uhr früh anrufen müssen wegen eines kranken Babys oder Geburtsproblemen. Also sollten Sie sicher sein, einen Tierarzt zu haben, der Verständnis für die Bedürfnisse eines Katzenzüchters hat und bereit ist zu lernen. Sie werden Katzen aus Ihrer Zucht haben, die auf Ausstellungen keinen Blumentopf gewinnen oder gar den Richter beißen. Auf der anderen Seite werden Sie das Wunder der Geburt  erleben, Sie werden neugeborene Katzen in Ihren Händen halten, das Vertrauen der Mutter zu Ihnen spüren und wissen, dass sie Sie bei sich haben möchte während der Geburt. Sie werden Richter erleben, die den Typ und die Kondition Ihrer Katzen loben und die Aufregung und Spannung wenn Ihre Katzen auf die Bühne gehen. Während dieser Zeit werden Sie viele Züchter und Aussteller treffen. Einige davon werden nett zu Ihnen sein, anderen nicht. Einige werden Ihnen helfen, andere nicht. Sie werden viele Freunde finden und einige Feinde bekommen. Es wird Tage geben, da haben Sie gerade genug Geld um für die Katzen Futter oder für sich etwas zu  Essen zu kaufen. Tage, an denen Sie das Geld für eine langersehnte Urlaubsreise an Ihren Tierarzt  geben müssen. Von dem Moment wo Sie sich entscheiden Katzen zu züchten, machen Sie folgendes Zugeständnis:

 

DIE KATZEN KOMMEN IMMER ZUERST!!!

 

Nachdem Sie alle Fürs und Wider abgewogen und entschieden haben, ja ich will züchten, sollten Sie einen Züchter finden, der bereit ist Sie zu begleiten. Vorzugsweise jemand, der die gleiche Rasse züchtet, die Sie züchten möchten. Aber dies ist nicht ausschlaggebend. Überlegen Sie in Ruhe, welche Rasse Sie züchten möchten. Jede Rasse hat ihre speziellen Eigenschaften und  Bedürfnisse. Haben Sie nicht viel Zeit und Lust sich der Fellpflege zu widmen, so ist eine Kurzhaarrasse die bessere Wahl. Möchten Sie eine laute, aktive Katze oder lieber eine besonnene ruhige Rasse? Wenn Ihnen die charakteristischen Eigenschaften der einzelnen Rassen nicht bekannt sind, besuchen Sie Katzenausstellungen und sprechen Sie mit den Züchtern.

Abhängig von der Rasse und der Anzahl der Katzen, die Sie haben möchten, müssen Sie damit leben das Ihre Wohnung mehr oder weniger darunter leidet. Sie werden eine größere Anzahl an  Katzentoiletten, Futtergeschirr, Decken, Kratzbäumen, Spielzeug etc. haben müssen. Auch wenn Ihre Katzen frei im Haus laufen sollen, so brauchen Sie doch einen Raum, in dem eine kranke Katze oder ein potenter Kater zeitweise isoliert gehalten werden kann.

Erwarten Sie nicht durch den Verkauf von Jungtieren Geld zu verdienen. Bis die Kitten alt genug sind, werden Sie ein kleines Vermögen in Form von Tierarztkosten, Futter und Liebe investiert  haben. Seien Sie vorbereitet Ihre Babies abzugeben und damit ein Stück Ihres Herzens zu verlieren. Egal wie sehr Sie auch versuchen, sich davon nicht berühren zu lassen - es ist einfach unmöglich wenn man die Babys zu freundlichen, verspielten, menschenbezogenen Katzen aufziehen möchte.

UND: Nicht mit jeder Katze sollte gezüchtet werden, bloß weil sie ja sooo hübsch ist. Zucht  bedeutet nicht Kater x Katze = Jungtiere, sondern die sorgfältige Auswahl zweier  Verpaarungspartner zum Wohle der Rasse.

Viel Glück :-) 

Wir selbst sind durch halb Deutschland gefahren um unsere Zuchtkatzen sorgfältig auszusuchen und abzuholen. Wir haben unsere Eigentumswohnung verkauft um uns ein kleines Häuschen zu kaufen, damit unsere Vierbeiner ausreichend Platz haben.

 

Woran erkennen Sie, dass Sie ein Züchter sind?

  • Der Gedanke an Gewinn ist Ihnen niemals in den Sinn gekommen.
  • Die meisten Leute halten Sie für ein wenig verrückt.
  • Sie wissen nicht wann Sie selber zuletzt beim Arzt waren, aber Sie können die Telefonnummern  Ihres Tierarztes im Schlaf aufzählen, Praxisnummer, Privatnummer und Handy.
  • Familienhochzeiten, Kindergeburten u.a. müssen Monate im voraus geplant werden, damit sie nicht mit einer wichtigen Katzenausstellung zusammentreffen.
  • Sie wissen nicht mehr wie viele Katzen Sie haben. Wenn Sie danach gefragt werden antworten Sie immer 3, weil irgendwer mal erzählt hat, jeder der mehr als 3 Katzen hat ist verrückt.
  • Sie tragen Fotos von all Ihren Kindern mit sich rum - haarige vierbeinige Kinder.
  • Telefonanrufe um 3 Uhr morgens stören niemals, wenn sie von einem anderen Katzenbesitzer kommen der Rat oder Aufmunterung braucht.
  • Sie würden nie auf die Idee kommen sich im Schlaf umzudrehen, weil Sie sonst mindestens 3 Katzen stören würden die auf ihrem Bauch schlafen.
  • Sie fahren 3-4 Stunden zu einer Katzenausstellung, geben ein paar Hundert Euro für Benzin, Meldegebühren u.a. aus, und finden das das Geld gut angelegt ist wenn Sie wenigstens einen Pokal mit nach Hause nehmen.

© 1999/2000/2001.

Diese Tips wurden zusammengefasst von Silvia Schlumbaum (Sunwaters Maine Coon Cattery) aus Delmenhorst.

Sie haben für alle Katzenrassen Gültigkeit.